Zwischen Wirtschaftlichkeit und Stadtverträglichkeit: E-Scooter-Regulierung privatwirtschaftlicher Angebote
Online-Webinar am 3. September 2025 mit Timo Resch (Zukunftsnetz Mobilität NRW) und Martin Becker (Plattform Shared Mobility)
Wie lassen sich E-Scooter-Angebote wirtschaftlich betreiben und zugleich stadtverträglich steuern? Diese Frage stand im Zentrum des Webinars im Rahmen des Projekts ScooP2City, das die kommunale Integration von Shared-Mobility-Angeboten untersucht.
Timo Resch vom Zukunftsnetz Mobilität NRW zeigte, dass Kommunen rechtlich durch das Fahr- und Nahmobilitätsgesetz NRW (FaNaG) verpflichtet sind, Sharing-Systeme zu fördern. Zugleich müssen Gebühren und Auflagen verhältnismäßig bleiben, um den Marktzugang nicht zu behindern. Kommunen verfügen über mehrere Stellschrauben – von moderaten Sondernutzungsgebühren über stationsbasierte Bediengebiete bis hin zu digitalem Abstellmanagement. Entscheidend sei, Gestaltungsräume zu nutzen, statt durch übermäßige Regulierung Innovation zu bremsen.
Martin Becker von der Plattform Shared Mobility stellte ergänzend die betriebswirtschaftliche Perspektive dar: Trotz leicht sinkender Flottengröße wuchs die Zahl der Fahrten und die Fahrleistung im Jahr 2024 deutlich. Kommunen wenden unterschiedliche Modelle an – von Vereinbarungen im Gemeingebrauch über Sondernutzungserlaubnisse bis hin zu Vergabeverfahren. Becker betonte, dass Stadtverträglichkeit, Nutzerfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit in einem verkehrspolitischen Dreieck miteinander ausbalanciert werden müssen, um langfristig stabile und akzeptierte Sharing-Angebote zu sichern.
Das Webinar zeigte, dass Kommunen und Anbieter zunehmend datenbasiert zusammenarbeiten, um praktikable Regelungsmodelle zu entwickeln, die sowohl urbane Lebensqualität als auch betriebliche Nachhaltigkeit gewährleisten.
